Im November letzten Jahres haben wir eine strategische Investition angekündigt, mit dem Ziel unsere internen Entwicklungs- und Herstellungskapazitäten von Düften für unser globales Portfolio auszubauen. Dies unterstützt unsere Strategie zur Beschleunigung des Wachstums, indem es uns eine größere Kontrolle über die Entwicklung und Verfeinerung unserer Düfte gibt – eine wichtige Komponente unserer Produktformulierung und in Bezug auf die Präferenzen der Verbraucher*innen.
Im Zentrum steht dabei eine Investition von 80 Millionen Pfund (knapp 95 Millionen Euro) für den Aufbau eines hochmodernen Werks im britischen Port Sunlight sowie modernster digitaler Ressourcen und die Einstellung der besten Talente und Fachleute im Duftsektor, beziehungsweise die Zusammenarbeit mit ihnen. Wir haben mit Vivek Sirohi darüber gesprochen, was hinter diesen Bestrebungen steckt.

- Vivek, warum sind Düfte überhaupt so wichtig?
Düfte spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, das Erlebnis unserer Verbraucher*innen und die Leistung von alltäglichen Produkten zu verbessern – ob es nun Shampoos und Conditioner, feuchtigkeitsspendende Cremes, Duschgele und Deodorants oder Waschmittel und Haushaltsreiniger sind.
Duft-Innovationen kombinieren modernste Wissenschaft mit faszinierenden Gerüchen und aktueller Ästhetik, um daraus einzigartige Erlebnisse zu schaffen, die die Attraktivität steigern und Werte schaffen.
- Was bedeutet „die Attraktivität steigern“?
Düfte sind innerhalb der Produktpalette ein Schlüsselelement, das sowohl den emotionalen als auch den rationalen Teil unseres Gehirns anspricht. In emotionaler Hinsicht fördern sie die besondere Liebe und Treue der Verbraucher*innen zu einem Produkt oder rufen Erinnerungen wach. In rationaler Hinsicht geht es um die Leistung.
So kann ein Flüssigwaschmittel beispielsweise Erinnerungen an die Kindheit wecken, falls unsere Eltern dieses Produkt verwendet haben. Wann immer wir jetzt an unserer Kleidung schnuppern, versetzt uns der Duft zurück in die Vergangenheit (emotionaler Aspekt). Gleichzeitig verrät er uns aber auch, dass unsere Kleidung sauber ist (rationaler Aspekt).
- Und wie können Düfte Werte schaffen?
Der Wert zeigt sich in zwei Aspekten. Zunächst einmal können wir Düfte nutzen, um unsere Innovationen und die Premiumisierung voranzutreiben – und damit auch das Wachstum. Ein gutes Beispiel hierfür ist Axe Fine Fragrance: eine Produktreihe, die den edelsten Düften in nichts nachsteht und zugleich den Körpergeruch neutralisiert, sodass man dauerhaft gut riecht.
Zweitens bauen wir eine ganzheitliche Lieferkette für Düfte auf - von der Beschaffung der Inhaltsstoffe bis zur internen Duftkreation. So sind wir optimal aufgestellt, um mit Hilfe unserer Unternehmensgröße Werte zu schaffen – indem wir zu erschwinglichen Preisen unwiderstehlich gute Düfte kreieren.

- Was genau beinhaltet diese neueste Investition?
Wir bauen einen hochmodernen Standort im britischen Port Sunlight. Hier sollen nicht nur ein Innovationslabor und eine Mischanlage zur Entwicklung und Zusammenstellung neuer Düfte entstehen, sondern auch Evaluierungskabinen, in denen wir die Produkte sorgfältig prüfen, um eine Bewertung der Leistung und Vorlieben vorzunehmen.
Der Standort wird mit den modernsten Technologien ausgestattet sein: eine Roboteranlage übernimmt das Mischen der Duftöle, eine Echtzeit-Datenerfassung ermöglicht digitale Modellierung, Analysen und den Einsatz von KI zur Förderung der Duftentwicklung.
Einer der größten Vorteile des neuen Ansatzes besteht darin, dass wir Düfte kreieren können, die von Anfang an zur Basis-Formulierung der Produkte passen. Das gibt uns die Möglichkeit, nahtlos von der Formulierung zum Design, zur Fertigung und zur Markteinführung überzugehen.

- Werden wir nach wie vor mit externen Dufthäusern zusammenarbeiten?
Wir sind immer sehr stolz auf unseren Dreiklang der Expertise gewesen: Verbraucher*innen, Marke und Wissenschaft. Durch den Ausbau unseres internen Fachwissens und unserer Fähigkeiten im Bereich der Duftstoffe sind wir besser in der Lage, mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten und deren Fachwissen zu nutzen. Unsere langfristigen Partnerschaften mit den Duftherstellern sind nach wie vor entscheidend.
- Welche Art von Expertise werden wir im Team haben?
Im Mittelpunkt des Teams stehen branchenführende Parfümeure mit kategorieübergreifendem Fachwissen aus Dufthäusern in aller Welt.
Unterstützt werden sie von Gutachter*innen und Rohstofftechniker*innen, die in der Duftbeurteilung geschult sind und im Rahmen unseres langfristigen Technologieprogramms daran arbeiten, bahnbrechende Innovationen zu liefern.
- Was begeistert Sie an dieser Initiative am meisten?
Wir bei Unilever konzentrieren uns auf die zunehmende Schaffung von Attraktivität – und mit unserem Dufthaus haben wir einen wichtigen Wegbereiter für dieses Ziel. Ich bin sehr stolz darauf, das Team in solch einer spannenden Zeit zu leiten, und freue mich auf all die Vorteile, die wir für unser Unternehmen und unsere Verbraucher*innen erreichen werden.