Unilever ruft Wirtschaftsverbände zu stärkerer Unterstützung für Klimapolitik auf
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Wirtschaftsverbände können die Klimapolitik mitgestalten. Unilever setzt sich gemeinsam mit diesen Verbänden für den Klimaschutz und für einen schnelleren Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ein.
Als eines der größten Konsumgüterunternehmen der Welt ist Unilever in einer guten Position, wenn es darum geht, eine ehrgeizigere Klimapolitik zu fordern und die Dekarbonisierung der Wirtschaft zu beschleunigen.
Wir konzentrieren unsere Bemühungen auf die Bereiche, in denen es am dringendsten ist, um unsere kurzfristigen Klimaziele und die Net-Zero-Vorgaben unseres Climate Transition Action Plans (CTAP) (PDF 7.98 MB) zu erreichen. Dazu gehört auch, an die Regierungen zu appellieren, aktiver zu werden und andere Akteure in der Wertschöpfungskette dazu zu mobilisieren, ebenfalls ihren Einfluss geltend zu machen.
Wirtschaftsverbände können Regierungen zu Klimaschutzmaßnahmen bewegen und so dazu beitragen, die Reduktion des Treibhausgasausstoßes in den emissionsstärksten Bereichen unserer Lieferkette (einschließlich Energie, Chemie und Landwirtschaft) zu beschleunigen. Wir sind jedoch der Ansicht, dass die meisten der Wirtschaftsverbände, mit denen wir interagieren, mehr tun könnten.
Unser jüngst aktualisierter Climate Policy Engagement Review (CPER) beschäftigt sich mit 26 der größten Wirtschaftsverbände, mit denen Unilever kooperiert, und ermittelt, inwieweit diese im Jahr 2024 in den wichtigsten Punkten der Klimaziele mit uns übereingestimmt haben und wo mehr Einsatz erforderlich ist.
Einstufung des Einsatzes für den Klimaschutz
Der CPER ist ein unabhängiger Bericht des Thinktanks und Beratungsunternehmens Volans und betrachtet einen Querschnitt der Wirtschaftsverbände, mit denen wir weltweit zusammenarbeiten. Er beurteilt, wie ehrgeizig die Klimaagenda unserer Wirtschaftsverbände im Vergleich zu unserer eigenen ausfällt und ob sie die Klimawende in unserem Unternehmen fördert oder behindert.
Als primäre Informationsquelle dient dabei die Plattform LobbyMap, die von InfluenceMap, einem unabhängigen Thinktank zur Beobachtung des klimapolitischen Einsatzes von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden, erstellt wird. Anhand dieser öffentlich zugänglichen Daten hat Volans für jeden einzelnen Verband ausgewertet, wie sehr sich dieser für einzelne politische Maßnahmen engagiert, und so ermittelt, ob dessen jeweilige Positionen mit unseren übereinstimmen.
Transparenz schafft Möglichkeiten zur Koordination zwischen den Mitgliedern und ermuntert Verbände, aktiver zu werden und sich beim Klimaschutz mit der Mehrheit ihrer Mitglieder abzustimmen.
Ed Collins, Direktor InfluenceMap
Wirtschaftsverbände machen erste Fortschritte
Unser erster CPER hat 2024 umrissen, welche Maßnahmen wir uns von unseren Wirtschaftsverbänden wünschen, um die Abstimmung ihrer Positionen mit unserer Klimaagenda zu verbessern. Hierzu gehörte auch eine Zusammenarbeit mit Wirtschaftsverbänden mit dem Ziel, dass diese ihre klimapolitischen Positionen überdenken, indem sie Arbeitsgruppen zu Klimafragen einrichten und im Hinblick auf Lobby-Aktivitäten transparenter agieren. Seitdem haben die verantwortlichen Mitarbeitenden von Unilever Gespräche mit diesen Verbänden initiiert und nach konkreten Möglichkeiten gesucht, um politische Maßnahmen zu unterstützen, die unsere Klimastrategie fördern.
Wir fordern von den Wirtschaftsverbänden, mit denen wir zusammenarbeiten, deutlich zu zeigen, dass sie die Klimaziele von Unilever unterstützen – einschließlich des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen, einer rascheren Umstellung auf erneuerbare Energien und einer umfassenderen Umsetzung von regenerativen landwirtschaftlichen Praktiken.
Rebecca Marmot, Chief Sustainability & Corporate Affairs Officer von Unilever
Aus dem aktualisierten Bericht geht hervor, dass die Anzahl der Wirtschaftsverbände, die nicht mit unserer Klimastrategie konform sind, insgesamt zurückgegangen ist: 18 der 25 für den Bericht betrachteten Wirtschaftsverbände sind im Jahr 2024 in keinem Punkt von unserer Agenda abgewichen, während es im vorigen Jahr erst 13 von 27 waren. Aber auch wenn dies ein Fortschritt ist, bleibt noch einiges zu tun.
Die Wirtschaftsverbände müssen die Widersprüche beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen lösen
„Unilever macht im Hinblick auf die Klimaziele durchaus Fortschritte, aber politische Maßnahmen würden uns helfen, schneller und weiter voranzukommen. Deshalb haben wir unsere direkte Überzeugungsarbeit zum Thema Klimaschutz verstärkt. Wir sind jedoch darauf angewiesen, dass die Wirtschaftsverbände am gleichen Strang ziehen und ihren erheblichen Einfluss einsetzen, um bei ihren Mitgliedern das Engagement für den Klimaschutz zu fördern“, so Rebecca Marmot.
Rund die Hälfte der im Bericht betrachteten Wirtschaftsverbände zeigt im Hinblick auf die Klimastrategie bislang nur eine „passive Übereinstimmung“. Das bedeutet, dass die öffentliche klimapolitische Position des Verbands zwar mit unseren Positionen übereinstimmt und sich an wissenschaftlich begründeten, dem Pariser Abkommen entsprechenden Referenzwerten orientiert, das direkte Engagement für dieses Thema jedoch begrenzt ist.
Unilever bemüht sich darum, diese Wirtschaftsverbände anzusprechen und sie dazu zu bewegen, aus der „passiven Übereinstimmung“ heraus konstruktiv tätig zu werden. Für uns wird es entscheidend sein, ob sie uns dabei helfen, das Umfeld zu schaffen, das wir benötigen, um unsere Klimaziele zu erreichen.
Viele dieser Wirtschaftsverbände unterstützen zwar den Ausbau der erneuerbaren Energien, setzen sich aber zugleich auch für Energie aus fossilen Brennstoffen ein. Doch der schnelle Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen ist unabdingbar, wenn wir die Temperaturen weltweit in den Grenzen halten wollen, die im Pariser Abkommen vorgesehen sind. Aus diesem Grunde wird Unilever im Verbund mit diesen Organisationen auch weiterhin auf eine Änderung ihrer widersprüchlichen Positionen hinarbeiten.
Gemeinschaftliche Unterstützung durch die Branche kann zu einer positiven Klimapolitik führen
Wenn Regierungen und Aufsichtsbehörden Gesetze entwerfen, die sich auf unsere Chancen auswirken, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 °C zu beschränken, treten die Wirtschaftsverbände in diesen Gesprächen häufig als Stimme der Unternehmen auf.
„Wirtschaftsverbände können im Hinblick auf den Klimaschutz eine echte Führungsrolle übernehmen, wenn sie ihren Einfluss nutzen, um sich für eine Politik einzusetzen, die eine Senkung der Emissionen bewirkt“, erläutert Rebecca Marmot.
Der Klimawandel wird auch im neuesten Jahresbericht von Unilever als wesentliches Risiko für unser Unternehmen eingestuft. Daher werden wir uns auch im kommenden Jahr weiterhin darum bemühen, Wirtschaftsverbände zu aktivieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um ihr aktives Engagement für die drängendsten Themen im Klimaschutz zu verbessern.