Bei Unilever konzentrieren wir unsere Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel auf die Bereiche, die die größten Auswirkungen auf unser Geschäft haben und auf die wir den größten Einfluss in unserer Wertschöpfungskette ausüben können. Vor diesem Hintergrund haben wir unseren Climate Transition Action Plan (CTAP) entwickelt, in dem wir unsere Maßnahmen und geplanten Investitionen zur Erreichung unserer kurzfristigen Ziele zur Emissionsminderung darlegen.
Jedoch hängt unser Fortschritt von den richtigen politischen und marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Wir arbeiten deshalb daran, systemische Veränderungen voranzutreiben, die es uns und anderen Unternehmen ermöglichen, schneller voranzukommen.
Ein neuer Bericht der Beratungsgesellschaft für Unternehmensnachhaltigkeit ERM im Auftrag von Unilever zeigt praxisnahe Wege auf, wie sich Übergangspläne von Unternehmen und nationale Klimaschutzziele gegenseitig verstärken können. Er enthält zudem Fallstudien, die zeigen, wie Unilever diese bereits in die Praxis umsetzt.
Der Weg zur COP30: Zeit für die Regierungen, ihre Klimaverpflichtungen zu verstärken
Im Vorfeld des UN-Klimagipfels COP30, der im November im brasilianischen Belém stattfindet, wird von den Staats- und Regierungschefs der Welt erwartet, deren aktualisierte, nationale Klimaschutzziele vorzulegen, d. h. Fahrpläne, die die Klimaziele der einzelnen Länder bis 2035 sowie die Pläne zu deren Erreichung beschreiben. Von der Stärke dieser Verpflichtungen – und vor allem von ihrer Umsetzung – wird es abhängen, wie schnell es der Welt gelingt, die Emissionen zu senken und die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, um sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen.
Unser Bericht zeigt, dass ehrgeizige nationale Klimaschutzziele – unterstützt durch politische und marktwirtschaftliche Anreize – das Potenzial haben, langfristige wirtschaftliche Vorteile wie neue Wachstumsmöglichkeiten, Energiesicherheit und neue Arbeitsplätze zu generieren. Darüber hinaus können sie dazu beitragen, das Übergangsrisiko für die Wirtschaft zu verringern, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und den Unternehmen die nötige Stabilität zu geben, um Investitionen auszuschöpfen und ihre eigenen Transformationspläne für den Klimawandel zu beschleunigen. Durch die Entwicklung solider Strategien, die die nationalen Klimaschutzziele unterstützen, können Unternehmen wiederum Innovationen vorantreiben, Wettbewerbsvorteile sichern und langfristige Widerstandsfähigkeit aufbauen.
Der Bericht von Unilever zeigt, was passiert, wenn Unternehmensstrategien und nationale Verpflichtungen anfangen, sich aufeinander zuzubewegen. Die Abstimmung der Transformationspläne von Unternehmen auf die nationalen Klimaschutzziele wird sowohl die Chancen als auch die Reibungen dieses Kreislaufs sichtbar machen. Die vor uns liegende Aufgabe ist also klar: Lücken schließen, Verantwortlichkeit schaffen und Ausrichtung in Beschleunigung umwandeln.
Christiana Figueres, Exekutivsekretärin der UNFCCC
Unser Appell an die Wirtschaft, stärkere nationale Klimaschutzziele zu unterstützen
Die von Unilever geforderten systemischen Veränderungen für eine schnellere Senkung von Emissionen betreffen ganze Sektoren und Industrien in unserer Wertschöpfungskette. Deshalb brauchen wir andere Unternehmen, die sich uns anschließen, um investitionsfähige nationale Klimaschutzziele voranzutreiben, die die Lücke zwischen Kapitalflüssen und Transformationsbedarf schließen.
„Wir rufen alle Unternehmen, denen langfristiger Erfolg und die Gesundheit des Planeten wichtig sind, dazu auf, diesen Moment zu nutzen, um sich für stärkere, qualitative, nationale Klimaschutzziele einzusetzen – nicht nur für ihre eigene Widerstandsfähigkeit, sondern auch, um einen systemischen Wandel in der gesamten Weltwirtschaft voranzutreiben", sagt Rebecca Marmot, Unilever Chief Sustainability and Corporate Affairs Officer.
Vier Maßnahmen, wie Unilever größere Klimaverpflichtungen unterstützt
Die Reduzierung von Emissionen in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Chemie gehört zu den zentralen Prioritäten unseres Climate Transition Action Plans und Unilever arbeitet bereits an der Dekarbonisierung in diesen Sektoren. Die folgenden Initiativen zeigen, wie wir die Prioritäten nationaler Klimaschutzziele auf Länderebene unterstützen und wo wir auch von unterstützenden klimapolitischen Maßnahmen und Anreizen profitiert haben, die zur schnelleren Erreichung unserer Klimaziele beitragen.
Wir unterstützen Indonesiens Übergang zu sauberer Energie
Wir sind das erste Unternehmen in Indonesien, das Biomethan für industrielle Zwecke kauft. In unserer Palmöl-Verarbeitungsanlage in Nord-Sumatra haben wir begonnen, Erdgas durch Biomethan zu ersetzen, das aus den Abwässern lokaler Palmölmühlen gewonnen wird. Neben der Reduzierung unserer eigenen Emissionen und der Unterstützung von Indonesiens Übergang zu sauberer Energie verhindert diese Maßnahme auch, dass das extrem starke Treibhausgas Methan in die Atmosphäre entweicht oder in den Mühlen verbrannt wird.
Anbau von regenerativ erzeugtem Soja in Brasilien
Unilever Foods und CJ Selecta haben 32 Mio. R$ (ca. 5 Mio. €) in das Renova Terra-Programm investiert, das die regenerative Landwirtschaft auf Sojafeldern in der brasilianischen Cerrado-Region fördern soll. Ziel ist es, bis 2030 an die 45.000 Hektar Land auf regenerative Anbaumethoden umzustellen, was bis zu 90 % des Soja-Fußabdrucks von Hellmann's Mayonnaise in Brasilien ausmacht. Das Projekt zielt darauf ab, die Klimawiderstandsfähigkeit unserer Lieferkette zu stärken und Emissionen zu reduzieren, und gleichzeitig Brasilien als weltweit führend in der regenerativen Sojaproduktion zu positionieren und das Ziel Brasiliens zu unterstützen, die breite Einführung nachhaltiger Landwirtschaftsmodelle zu fördern.
Beschleunigung der Umstellung auf Klimaneutralität in Indiens chemischer Industrie
Wir unterstützen die Dekarbonisierung der indischen Chemieindustrie, indem wir die Ausgangsmaterialien unserer Haushaltsreinigungsprodukte von fossilen auf erneuerbare und recycelte Rohstoffe umstellen. Mit diesem wichtigen Schritt kann bis 2070 Klimaneutralität in Indien erreicht werden. Mit Hindustan Unilever (HUL) leiten wir eine Arbeitsgruppe, die von der indischen Regierung während ihrer G20-Präsidentschaft 2023 mit dem Ziel eingerichtet wurde, eine Roadmap für eine nachhaltige Chemieproduktion zu entwickeln. Neben der Untersuchung der übergeordneten Voraussetzungen und Abhängigkeiten innerhalb der Chemieindustrie haben wir gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft ein „White Paper“ erarbeitet, das die wichtigsten Technologien und politischen Maßnahmen zur Beschleunigung des Übergangs beschreibt.
Zusammenarbeit mit Versorgern bei Stromabnahmeverträgen
Politische Anreize in Indien führten zu den weltweit niedrigsten Solarstromtarifen und förderten erhebliche Investitionen des Privatsektors in erneuerbare Energien. Wir haben einen wegweisenden Vertrag unterzeichnet, um 32 Standorte in 15 indischen Bundesstaaten mit Solarstrom zu versorgen, darunter unsere eigenen Fabriken und die von zehn Partnerunternehmen. Das Projekt wird voraussichtlich über einen Zeitraum von 20 Jahren zu Kosteneinsparungen von 25 % führen und jährlich 28 000 Tonnen CO₂-Emissionen einsparen. Starke staatliche Unterstützung war dabei entscheidend, da frühen Anwendern sämtliche zentralen Übertragungsgebühren während der gesamten Vertragslaufzeit erlassen wurden.